
High Potentials werden gesucht. Gehören Sie zu den Mitarbeitern die jedes Unternehmen gerne in seinen Reihen hätte? Worauf kommt es an?
Als Ende der 90er Jahre des vergangenen Jahrtausends der Begriff des High Potentials zum ersten Mal gebraucht wurde, bezog man sich auf eine sehr kleine und äussert marginal auftretende Gruppe von Personen, die von großer Bedeutung für die Zukunft von Unternehmungen sein würde.
Es wurde eine Skizze eines Mitarbeiters erstellt, der mittels seiner Fähigkeiten, die Entwicklung des Unternehmens voranbringen würde.
In der Folgezeit wurden die Definitionen immer wieder angepasst und entsprechen seit 2010 der gleichen inhaltlichen Umschreibung:
High Potentials unterscheiden sich von vergleichbaren Kollegen in Punkto Leistungsniveau, Unternehmensidentifikation, Kulturgut und Karrierechancen.
Sie agieren in vorbildlicher Art und Weise und repräsentieren das Unternehmen optimal. Dabei entwickeln sie sich schneller, effektiver und zielorientierter, als andere Personen in der Vergleichsgruppe. (Definition nach Harvard Business Review 2010)
Streber werden gesucht?
Wenn wir es ganz platt formulieren wollen, so werden all diejenigen gesucht, die mittels ihres strebsamen Agierens, sich aus der breiten Masse hervortun!?
Diese pauschale Einordnung wird der tatsächlichen Situation nicht gerecht. Wie bei fast allem im Leben, gibt es in der Arbeitswelt einen Mainstream, dem sich der überwiegende Teil der Menschen gerne anschließt und damit gut leben kann.
Unternehmungen benötigen, um sich gesund und dynamisch entwickeln zu können, Charaktere die sich diesem Strom entziehen. Hierbei kommt es nicht auf die Tendenz an, ob gegen die Kraft oder schneller als die allgemeine Geschwindigkeit agiert wird. Essentiell für die Einordnung ist eine signifikante, qualitative Unterscheidung vom Normzustand.
Soweit sehr theoretisch, aber was bedeutet es in der Praxis?
Besondere Talente werden gesucht und dringend benötigt. Menschen die in Ihrem Tätigkeitsfeld sehr gewissenhaft, sehr schnell, äusserst zuverlässig und mit hohem qualitativen Anspruch agieren, den unternehmerischen Impuls vorantreiben.
Trifft dies nicht auf jeden Mitarbeiter zu, den ein Unternehmen gerne einstellen möchte? Genau darin liegt das Problem. Der gewünschte Anspruch ist maximal, das verfügbare Angebot bisweilen zu gering.
Sie, ein High Potential?
Stellen Sie sich die Frage? Viel wichtiger ist es, ob das Unternehmen, das Kandidaten wie Sie sucht, diese Frage mit „Ja“ beantwortet.
Studien ergaben, dass bestimmte Keypositionen in Unternehmungen, nach interner Definition, mit High Potentials besetzt werden sollen.
Wonach wird dann gesucht? Welche Indikatoren sind zwangsweise für einen solchen Kandidaten nutzbar?
Sollten nachfolgende Faktoren auf Sie zutreffen, so stehen Ihre Chancen sehr gut, dass Sie der Gruppe der High Potentials zugehörig sein könnten:
- große Motivation
- starkes Selbstbewusstsein
- gute Selbstreflexion
- lernwillig und Bereitschaft fortwährend neues Wissen zu erlangen
- hohe Leistungsbereitschaft
- Führungsqualitäten
- keine Scheu vor Konflikten
- Sozialkompetenz
- Präsentationsstärke
- Agilität
- stressresistent
- ziel- und lösungsorientiert handelnd
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Unternehmen sind auf High Potentials angewiesen
In Zeiten von Veränderungen, digitaler Transformation, permanenter Entwicklung, benötigen Unternehmen Fachkräfte, die Sie weiterbringen und dem Druck standhalten.
Die Konkurrenzsituation ist härter denn je und es wird das beste Personal benötigt, um die Ansprüche umzusetzen.
Die langfristige Perspektive ist eines der wichtigsten Kriterien bei der Besetzung dieser Slots und hat einen hohen Stellenwert im Besetzungsprozess.
War for Talents – War for High Potenials?
Ein nicht minder häufig verwendeter Satz im Zusammenhang mit der Rekrutierung von Fach- und Führungskräften ist der „War for Talents“.
In Deutschland werden sehr viele Führungskräfte benötigt, entsprechend groß ist Bereitschaft seitens der Unternehmung, die Besten einzustellen. Die Prognose besagt, dass in der naheliegenden Zukunft die Nachfrage weiter steigen wird.
Aktuell ist der Bedarf an digitalen Fachkräften so groß, dass Unternehmen als oberste Maxime ausgegeben haben, dass bestehende Personal zu halten und vieles dafür zu tun, neue Mitarbeiter für die Firma zu gewinnen. (Digitale Köpfe werden gesucht)
Bei einer derart großen Nachfrage ist es zwangsläufig so, dass die besten Kandidaten, eine beinahe unendlich große Varianz an Möglichkeiten haben, ihre Karriere zu planen.
Sie sind noch keiner, können Sie in der Zukunft einer werden?
Generell ist es möglich sich diesen Status eines High Potentials zu erarbeiten. Einzig der Beweis kann Sie daran hindern, zukünftig nicht als ein solcher Mitarbeiter eingestuft zu werden.
Allerdings sollten Sie gewisse Ansatzpunkte verinnerlichen, die Sie zu einem werden lassen können und auch im Umkehrschluss, Ihnen zum Verhängnis werden können, wenn Sie falsch agieren.
Einstellung > Noten
Ihre Qualifikation ist wichtig und bereitet Ihnen den Weg. Ihre Einstellung und Herangehensweise im praktischen Umgang mit Ihrer Arbeit, wird darüber entscheiden, ob Sie als High Potential wahrgenommen werden.
Achten Sie auf Ihre Attitüde und überschätzen Sie sich nicht, nur weil Ihr Studienabschluss besonders gut gewesen ist.
In diesem Zusammenhang stellten Studien heraus, dass Arroganz und Selbstüberschätzung, die häufigsten Kriterien für ein zukünftiges Scheitern sind.
Ihr tägliches Handeln sollte widerspiegeln, dass Sie permanent gewillt sind, neue Inhalte zu lernen und nicht bereit sind zu stagnieren.
Sie analysieren Ihr Handeln und zeigen Durchsetzungsvermögen und Willensstärke.
Agieren Sie stets konstruktiv und empathisch. Sie sind sozialkompetent und verdeutlichen diese Haltung in Ihrem Umgang mit Kollegen.
Ihre Persönlichkeit sollte geradlinig sein und nicht durch Unberechenbarkeit auffallen. Auf Sie ist Verlass.
Sie arbeiten strukturiert und haben eine klare Idee, die Sie auch verteidigen (Volition).
Seien Sie motiviert und motivierend. Eine Führungskraft geht voran und überzeugt mittels Auftreten. Lassen Sie Ihre Kollegen spüren, dass Sie an den Erfolg glauben und gewillt sind (fast) alles dafür zu tun.
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