
Aktuell wird mal wieder sehr viel über die Einführung von Quoten in der Einstellung von Frauen für bestimmte Positionen gesprochen.
Es ist ein wenig eindimensional gedacht, wenn eine Richtlinie ein tradiertes Problem lösen wird, jedoch ist es nicht generell falsch, dass Chancengleichheit nicht immer existiert und Kandidaten nach den Qualifikationen und weniger nach dem Geschlecht ausgewählt werden.
Eine internationale Studie ergab, dass Stereotypen in der Einstufung von geeigneten Kandidaten, immer noch ein Kriterium für die Wahl des Mannes ausschlagen.
Frauen müssen Klischees zumeist widerlegen, während Männer von Ihnen profitieren. Während Frauen empathischer sind, können sich Männer eher durchsetzen. Dies ist die landläufige Meinung, trifft jedoch pauschal genauso wenig und häufig zu, wie die Annahme, alle Männer mit dem Namen Helmut sind als Bundeskanzler geeignet und alle Frauen mit dem Namen Steffi, können Tennis spielen…
Frauen haben es schwerer
Wir leben im 21. Jahrhundert und Genderdiskussionen sollten (eigentlich) der Vergangenheit angehören. Die Realität sieht jedoch anders aus.
Bei der Besetzung von Führungspositionen spielt immer noch eine latente Voreingenommenheit gegenüber dem Geschlecht eine große Rolle. Rein statistisch gesehen müssten weitaus mehr Frauen prädestiniert sein für Topmanagementpositionen, als aktuell belegbar.
Was macht den Unterschied? Weshalb fällt die Wahl auf den Mann?
Wollen wir das Thema exemplarisch betrachten: es bewerben sich zwei, von der Qualifikation (Ausbildung, Studium, etc.) identische Personen für die vakante Position eines leitenden Managers in einer Unternehmung.
Ihr wird attestiert, sie sei durchsetzungsstark, konfliktlösend und sehr zielorientiert. Über ihn spricht man mit der Einschätzung er sei sehr harmonieorientiert, mit großer Emotionalität ausgestattet und analytisch denkend.
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Dem tradierten Bild der Gesellschaft nach, haben wir in diesem Fall einen Rollentausch. Die Attribute der Frau, passen in neun von zehn Fällen auf die Eingruppierung eines männlichen Profils. Entsprechend verhält es sich im umgekehrten Fall.
Die daraus resultierende Betrachtungsweise auf die Kandidaten ist auch heute noch sehr klassisch. Während dem Mann die Parameter als positiv und additiv aufwertend zugesprochen werden, kann man davon ausgehen, dass die weiblichen mit Skepsis betrachtet werden.
Eine Frau die durchsetzungsstark ist, ist möglicherweise schwer zu steuern. Zielorientiert ist kein Indiz für Kompromissbereitschaft.
Hypothese als Grundlage für die Bewertung
In Zeiten von #metoo und ähnlichen Debatten, durchleben wir noch immer verstaubte, antiquarische Klischeeszenarien, in deren Mittelpunkt die klassische Rollenverteilung steht.
Die Frau muss sich nicht nur der Skepsis erwehren, den Beweis ihrer Fähigkeit zu erbringen, sondern auch noch erklären, warum sie Karriere machen möchte.
Populistisch formuliert, jedoch nicht komplett aus dem Zusammenhang der aktuellen Situation in der Berufslandschaft gegriffen. Indizien gibt es genügend, ein Umdenken ist notwendig und Beharrlichkeit seitens des weiblichen Geschlechts unabdingbar.
Abschließend sollte es jedem bewusst sein: ein guter Kandidat ist geschlechtsneutral und sollte in einen fairen Prozess der Bewerbung eintreten, ohne dass vorab bereits ein Urteil auf Grund der oberflächlichen Einschätzung Frau oder Mann, getroffen worden ist.
[…] Erwähnt sei an dieser Stelle, dass es sich um eine geschlechtsneutrale Einschätzung handelt und dieser Effekt sowohl bei Frauen, als auch bei Männern in gleichem Maße auftritt. Allerdings sorgen Zwänge, Sitten und soziale Rollen dafür, dass bei Frauen der Impuls gezielter von aussen kommt und die Problemlösung (auch) im Umfeld gesorgt werden kann. (siehe auch Männer sind anders, Frauen auch) […]