Bewerbungstipps - Generelle Fehlerquellen Teil 1
Bewerbungstipps - Generelle Fehlerquellen Teil 1

Bei der Vorgehensweise für die richtige Bewerbung, gibt es verschiedenste Wege, die alle von Erfolg gekrönt sein können. Allerdings gibt es Kardinalfehler, die bei allen erfolgreichen Bewerbungen auszuschließen sind.
Wir möchten Ihnen in diesem Beitrag die wichtigsten Basisdetails näherbringen und Sie davor warnen, die nachfolgenden Fehler tunlichst zu begehen.

Die individuelle Note einer Bewerbung kann noch so grandios sein, wenn der Empfänger Ihrer Eigenpräsentation bereits elementare Fehlerquellen ausmacht, die Ihre Vorstellungsunterlagen dem Stapel „ungeeignet“ zuordnet.
Es muss darauf geachtet werden, dass Formalien eingehalten werden und die Grunderwartung an das Bewerbungsscript erfüllt werden.

Standardschreiben

Bei der Erstellung eines Bewerbungsdokuments ist es notwendig, dass der Lesende nicht das Gefühl hat, dass die Unterlagen nur mittels abändern der Adresszeile und Austausch des Ansprechpartners, an unterschiedliche Unternehmungen gehen.
Selbst wenn viele HR Verantwortliche zu Protokoll geben, dass das Anschreiben nur noch eine untergeordnete Rolle spielt, so sollte darauf geachtet werden, dass der Inhalt passend zur Jobbebeschreibung ist.
Floskeln und Phrasen werden Sie nicht nach vorne bringen und allgemeine Formulierungen deuten auf jene Massenanfragen hin.

Auch wenn der Aufwand ungleich höher ist, so ist eine individuelle Formulierung der erste Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Bewerbung.
Hilfreich ist eine Analyse über das ausschreibende Unternehmen und ein Abgleich der eigenen Stärken und Erwartungen, mit dem Profil der Ausschreibung und der tatsächlichen Ausrichtung der Firma.
Selbst im Falle, dass der Entscheidungsträger keine große Relevanz in dieses Schriftstück legt, so wird sich dies nicht negativ auswirken und Sie sind bereits gut informiert über das Spektrum des potentiellen zukünftigen Arbeitgebers.

Lebenslauf und Selbstprofil

Wie in der Gastronomie, so ist es auch im Bewerbungsprozess: das Essen muss dem Gast schmecken und nicht dem Koch!
Sie können noch so sehr von Inhalt und Form ihres verschriftlichten Berufslebens überzeugt sein, wenn es für den Entscheider irrelevant und nichts-sagend ist, dann bringt sie das nicht weiter.
Achten Sie auf die Verbindung zum Stellenprofil – präzise gesagt, wo ist die Verbindung zu den Anforderungen und den Aufgaben.
Die größten Erfolge im Vertrieb, bringen Sie nicht wirklich weiter, wenn es in der Stellenbeschreibung um Prozesse geht oder andere Fähigkeiten gefragt sind.
Auch wenn es schwer fällt, so versuchen Sie aus der Sicht der Unternehmung zu denken und fragen sich, wonach würde ich suchen, bzw. welche Attribute sind wichtig und hilfreich, wenn ich eine Person für diese Stelle suchen würde.
Nutzen Sie die Einschätzung Dritter, die Ihnen objektiv(er) mitteilen, ob Ihre Daten informativ sind und die Erwartungshaltung des Suchenden (des Unternehmens), sich mit Ihrem Profil deckt.

Keine Stringenz im Prozess

Es stellt sich heraus, dass Kandidaten im Verlaufe des Bewerbungsprozess eine Veränderung der Position einnehmen. Indikatoren hierfür sind, dass der Bewerber in ersten Telefoninterviews eine sehr informative und allumfassende Bereitschaft zur Selbstauskunft liefert. Jede Frage kann dezidiert beantwortet werden. Karrieresteps werden vollumfänglich bis ins Detail erklärt.
Kommt es dann zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch, agieren diese Personen wortkarg und inhaltlich wird es sehr „dünn“.

Hauptgrund sind textliche Kompositionen die im Telefonat sehr leicht ablesbar sind (Notizzettel) und Schritt für Schritt erklärt werden können. In einem Dialog von Angesicht zu Angesicht, sind solche Hilfsmittel nur begrenzt einsetzbar und die Retrospektive des eigenen Werdegangs begrenzt sich auf das, was man aus dem Gedächtnis abrufen und vermitteln kann.
Es muss unterschieden werden, dass in der Aufregung, die Nervosität überhand nimmt und, dass den Jobsuchende das sprichwörtliche Blackout ereilt. Solche Rahmenbedingungen sollten einem guten Personaler aber auffallen und stellen eine andere Form dar, als eine nachweislich kreierte Dokumentation des Werdegangs.
Gezielte Fragen zu bereits erzählten Prozessen werden dann zum Boomerang und identifizieren den Bewerber als „nicht authentisch“.

Das Worst-Case-Szenario ist dann erreicht, wenn der Kandidat vorab gelogen hat und Bestandteile als existent berichtete, die nun gänzlich in der Darstellung fehlen. Gute Entscheider finden solche fehlenden Elemente und enttarnen diese mittels weniger gezielter Nachfragen.

Zu diesem Zwecke lohnt es sich, dezidiert über ihren verschriftlichten CV, referieren zu können. Auch in diesem Fall hilft es, solche Rollenspiele mit Personen zu simulieren, die im besten Fall, über Ihre berufliche Historie Bescheid wissen und adäquate Fragen stellen können.

Der gesunde Mittelweg ist zielführend

Seien sie selbstbewusst und haben Sie keine falsche Scham Erfolge zu präsentieren. Liefern Sie Argumente, die Ihre Bewerbung vorantreibt.
Es ist contra-produktiv, wenn Sie die Bewertung der faktischen Auflistung ihres geleisteten Erfolgs selber vornehmen. Die logische Folge dieses Vorgangs ist, dass Sie arrogant wirken und der Dialogpartner Sie als überheblich einschätzt.

Nennen Sie Qualifikationen und relevante persönliche Erfolge, aber achten Sie darauf, dass Sie keine Wertung vornehmen. Wenn Sie Ihr Studium mit 1,5 absolviert haben, ist das ein Fakt, jedoch dies als besonders gut zu bewerten, überlassen Sie dem Entscheider.
Formulierungen wie, „als bester meines Jahrgangs war es ein leichtes meinen Abschluss zu erreichen“, macht Sie eher unsympathisch und wirkt überheblich.

Das Gegenteil dieser Form der Darstellung, ist die zwanghafte Form, erlangter Erfolge negativ zu relativieren oder gar zu verschweigen. Diese Variante wird sehr häufig von weiblichen Kandidaten praktiziert und bewirkt ebenfalls eine negative Einschätzung Ihrer Person. (siehe Impostor-Syndrom)

Lesen Sie im nächsten Beitrag über weitere potentielle Stolpersteine und wie diese unterbinden.

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