Digitale Köpfe werden gesucht
Digitale Köpfe werden gesucht

Aus einer Studie des Bitkom e.V waren Ende des Jahres 2018, 82.000 Stellen in Deutschland unbesetzt. Die wachsende Zahl der jährlich neu hinzukommenden Stellen, lässt die Schlussfolgerung zu, dass die Prognose für das Jahr 2019, eine noch größere Diskrepanz zwischen verfügbaren und nachgefragten Kandidaten ergeben wird.

Die digitale Entwicklung schreitet mit Vollgas voran. Die Notwendigkeit neue Positionen zu schaffen ist in allen Branchen messbar. Allerdings fehlt es an ausreichend qualifiziertem Personal um dieser Nachfrage gerecht zu werden.

Quelle: bitkom e.V. Studie 10.01.2019

Durch die digitale Transformation ist es zwingend erforderlich in kurzer Zeit möglichst viele Prozesse zeitgemäß zu optimieren. Darin liegt das Dilemma, da es nicht ausreichend qualifiziertes Personal in den Unternehmungen gibt. Experten sind gefragt und die sind rar. Spezialisten haben die freie Wahl, sich ihren Arbeitgeber auszusuchen.

Zeitpunkt wurde verschlafen

Wie kann es zu einem so großen Delta zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt kommen? Der Wirtschaft in Deutschland wird immer wieder vorgeworfen, dass sie den Fokus nicht rechtzeitig, auf die Gegebenheiten der Veränderungen gesetzt haben. Frühzeitiges Investment in die Digitalisierung, weder bei der genutzten Hardware, als auch bei der Selektion des Personals, wären ein passendes Signal in Richtung des Arbeitsmarkt gewesen und hätten der Situation entgegengewirkt.

Geeignete Kandidaten sind schwer zu finden

Die Parameter für einen Jobwechsel für Spezialisten sind besser denn je. Dennoch ist die Notwendigkeit eines Wechsels für Fachkräfte nicht unbedingt gegeben, da die Unternehmen (fast) alles daran setzen, diese Experten auch weiterhin, in ihren Reihen zu behalten.
Aktiv suchende Personen sind die Ausnahme. Darin liegt auch die Problematik für viele Firmen, die gewünschten Kandidaten selbst zu rekrutieren. Personalvermittler sind gefragt und selbst diese haben bisweilen einen schweren Stand, in der Findung der gewünschten Persönlichkeiten.

Gutes Personal ist teuer, keines zu finden, kostet noch mehr

Der Fachkräftemangel bremst die Entwicklung vieler Firmen aus und kostet sehr viel Geld. Die daraus resultierenden Verzögerungen in der Umsetzung von Projekten und Prozessen, sind aus ökonomischer Sichtweise, eine Katastrophe.
Viele HR-Verantwortliche berichten, dass sie gewillt seien, Gehälter oberhalb des Marktdurchschnitts zu zahlen, jedoch kein geeignetes Personal zu bekommen sei. Der Blick schweift nunmehr ins europäische Ausland, um dort adäquate Profile ausfindig zu machen, um die Nachfrage zu bedienen.

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Schulen und Fakultäten müssen liefern

Ein klarer Appell richtet sich an die nationalen Hochschulen und Akademien, mit der Bitte, die Medienkompetenz zu erhöhen und dem Nachwuchs die Optionen aufzuzeigen. Klare Direktiven, mehr Absolventen zu generieren, damit in naher Zukunft aus den Reihen des eigenen Nachwuchses, die passenden Kandidaten gefunden werden können.

Standortnachteile zum Vorteil machen

In Ballungsräumen und Großstädten sind Chancen passendes Personal zu finden, bis zu 10 Mal größer, als in Randgebieten. Diese Erkenntnis nutzen immer mehr Unternehmungen in nachteiligen Regionen, um ihren Experten die Möglichkeit der freien Standortwahl zu gewähren.
Home-Office ist das Stichwort und wird in anderen Ländern viel mehr als in Deutschland gelebt.

Das Paradoxe an der Thematik ist, dass durch den Fortschritt der Digitalisierung, die Notwendigkeit an einem bestimmten Ort sein zu müssen, immer irrelevanter wird. Der Prozess der Transformation in diese gewünschte Richtung ist somit gegeben und sollte Ziel der Prozedur sein. Warum versperren sich immer noch so viele Firmen vor der Möglichkeit, die ein großes Problem obsolet macht!?
(Lesen Sie auch: Warum Homeoffice so viel mehr wert sein kann)

Gehälter werden weiter steigen

Der Markt reguliert sich von alleine: Angebot und Nachfrage ergeben den Preis. So verhält es sich auch in der Gehaltsentwicklung. Die Nachfrage wird weiter steigen. Aktuell ist nicht absehbar, dass in naher Zukunft ausreichend viel Angebot zur Verfügung steht. Die Preise für gute Leute werden folgerichtig steigen. Jene Unternehmen, die nicht gewillt sind, diesen Weg zu gehen, werden in arge Bedrängnis gelangen und laufen Gefahr, die digitale Transformation zu verpassen. Die Folgen hierfür wären fatal. (Lesen Sie auch: Unternehmen die an der digitalen Transformation gescheitert sind)

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