
Zu einer erfolgsversprechenden Bewerbung gehören viele Elemente und diverse Verschriftlichungen über Ihren beruflichen Lebensweg.
In diesem Beitrag möchten wir aufzeigen, dass gewisse Parameter in Ihrem Lebenslauf darüber entscheiden können, ob der Prozess in die gewünschte Richtung geht.
Neben inhaltlichen Komponenten, sind stilistische Elemente und ein strukturierter Aufbau, die Basis für Ihren Erfolg.
Generelle Fakten
Ausgehend von einer Vielzahl von Bewerbern auf eine einzige vakante Stelle, ist der Filter, durch die Ihr Profil gelangen muss, sehr eng gefasst und die Wahrscheinlichkeit, vor einem persönlichen Kontakt ausgesiebt zu werden, entsprechend hoch.
Sehr oft stellt man fest, dass trotz passender Kriterien, Kandidaten im ersten Schritt aussortiert werden und eine Absage erhalten. Einer der häufigsten Gründe für diesen Fall, ist die unpassende Darstellung der Berufshistorie.
Dies haben sich Unternehmen zu Nutze gemacht, um Dienstleistungen, wie die Überprüfung des Lebenslaufs anzubieten. Sofern Sie die in diesem Artikel genannten Rahmenbedingungen einhalten, ist die Notwendigkeit solcher gekauften Leistungen in Anspruch zu nehmen, nicht wirklich gegeben.
Prägnant und sauber aufbereitet
Generell wird empfohlen, dass Ihr Lebenslauf in tabellarischer Form erstellt ist und die wichtigsten Elemente der jeweiligen Tätigkeit aufgeführt werden. Dabei ist es notwendig, stichwortartig eine Zusammenfassung der relevantesten Schwerpunkte aufzuführen und keine ausschweifenden Erklärungen oder irrelevante Details zu integrieren, die das Dokument unnötig lang wirken lassen.
Es empfiehlt sich, sofern Sie die Notwendigkeit sehen, detailspezifische Prozesse aufzuführen, diese in einem zweiten Schriftstück, dem Selbstprofil, zu verschriftlichen.
Personalentscheider möchten schnell und klar erkennen, mit wem sie es zu tun haben und überfliegen einen Lebenslauf bisweilen nur. Eine zu umfangreiche Elaboration kann dazu führen, dass wesentliche Informationen untergehen und der Fokus falsch gesetzt wird.
Zeitliche Lücken in der Historie
Die Stringenz in der zeitlichen Abfolge wird als notwendig erachtet und sollte immer vorliegen. Die Chronologie der Ereignisse sollten rückwärts gelistet (von der neuesten zur ältesten Tätigkeit) sein.
Sofern Sie Lücken zwischen einzelnen Posten in Ihrer Vita haben, so lassen Sie diese nicht frei, sondern überlegen sich, was den Umstand am besten umschreibt und was Sie getan haben, dass möglicherweise als Mehrwert ausgelegt werden kann.
Schreiben Sie bitte nicht „arbeitslos“ in das Zeitfenster, sondern verwenden Sie Formulierungen wie „Phase der beruflichen Neuorientierung“. Ein Sabbatical kann ebenfalls Bestandteil sein.
Waren Sie in der Zeit im Ausland, dann geben Sie dies an. Eine Umschreibung könnte lauten: „Auslandsaufenthalt zur Verfestigung der sprachlichen Möglichkeiten.“
Weniger passend wäre eine Beschreibung, dass Sie zum Kitesurfen auf Teneriffa gewesen sind…
Soll-Ist-Vergleich
Der Entscheider möchte vergleichen können, bzw. wissen, ob das Anforderungsprofil mit dem Profil des Bewerbers übereinstimmt. Achten Sie darauf, dass die Bestandteile passend zu den inhaltlichen Eckpunkten der Anforderungen der Stellenbeschreibung sind. Sollten Sie themenfremde Tätigkeiten ausgeübt haben, so sind diese nicht partout uninteressant, jedoch werden Sie keine so große Relevanz haben, wie die „Must-haves“ die mit der Position in Verbindung gebracht werden.
Wägen Sie ab, ob alle aufgeführten Bestandteile Ihrer Beschreibung eine Wichtigkeit für die Ausführung der Tätigkeiten haben, für die Sie sich bewerben.
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Individualität schlägt allgemeine Nutzbarkeit
Ehrlicher Weise muss davon ausgegangen werden, dass in einem Bewerbungslauf, nicht nur eine einzige Kandidatur erfolgt. Sie werden bisweilen unzählige Male mit Unternehmungen in Kontakt treten, bis Sie erfolgreich eingestellt wurden.
Es lohnt sich den jeweiligen Lebenslauf so anzupassen, dass er individuell für die Vakanz geeignet ist. Gute Recruiter erkennen sofort, ob der Kandidat sich die Mühe gemacht hat und diesen vorliegenden Lebenslauf speziell für die ausgeschriebene Stelle angepasst hat. Diesen Fleiß wird man Ihnen als Bonus auslegen und kann entscheidend sein, wenn es um die Entscheidung geht, gelangt der Kandidat in die nächste Runde oder ist an dieser Stelle das Ende des Prozesses erreicht.
Mustervorlagen sind ein No-Go
Im Internet werden viele Templates angeboten, die es Ihnen erleichtern einen Lebenslauf schnell und – in Ihren Augen – gutaussehend zu gestalten. Darin liegt die Gefahr, dass der Entscheider die Grundlage bereits mehrfach gesehen hat und augenblicklich identifiziert. Der Umstand zu wissen, dass keine individuelle Gestaltung vorliegt und eine Vorlage verwendet wurde, wird Ihnen keine Pluspunkte verschaffen. Setzen Sie sich von der Masse ab und erstellen Sie das Dokument selbst. Sie können sich gerne Inspiration suchen, jedoch sollte das finale Produkt aus Ihrer „Feder“ stammen.
In einer Umfrage stellt sich heraus, dass von 10 eingereichten Lebensläufen, 3 auf Basis einer Gratis-Vorlage aus dem Internet erstellt worden sind.
Orthographie und Grammatik
Das wichtigste Kriterium ist auch bei der Erstellung eines Lebenslaufes, dass der Lesende nicht mit „Freestyle“-Varianten der deutschen Sprache in Kontakt tritt. Ein Buchstabendreher wird gerne übersehen und kann passieren. Bei fortwährender fehlhafter Nutzung der Sprache in Form der Rechtschreibung, sowie der Grammatik, disqualifiziert sich Ihr Lebenslauf schneller, als der Inhalt ein Fürsprecher für Sie sein könnte.
Lesen Sie mehrfach Korrektur und bitten Sie Dritte, das fertiggestellte Dokument auf Fehler zu überprüfen. Nichts ist ärgerlicher, als auf Grund dieser Kriterien aus dem weiteren Prozess der Bewerbung ausgeschlossen zu werden.
Wahrheitsgehalt in Lebensläufen
Wir leben in einer idealisierten Welt. Filter auf Bildern sind mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Photoshop ist ein Standardprogramm bei der Aufbereitung von Fotos.
Was erwarten Sie von einem Kandidaten, der auf dem Bewerbungsfoto gänzlich anders aussieht, als in Realität?
Wer bei der Fotographie bereits retuschiert, der wird möglicherweise auch anderer Stelle nicht 100% ehrlich sein.
Schlimmer noch als in dieser Oberflächlichkeit verhält es sich bei der Darstellung Ihrer Fähigkeiten und der Auflistung geleisteter Tätigkeiten. Sprechen Sie mehrere Sprachen? Dann sollten Sie dies anmerken und den Grad der Nutzbarkeit formulieren.
Sind Sie jedoch nicht wirklich in der Lage eine Fremdsprache anzuwenden und können nicht im Ansatz demonstrieren, dass eine wirkliche Verwendung möglich ist, dann lassen Sie es weg.
Es gibt keine einfachere Möglichkeit zu überprüfen, ob Sie sprachlich fundiertes Wissen mitbringen, als Sie in einem nächsten Schritt in der entsprechenden Sprache zu prüfen. In diesem Fall mag die Angabe der Sprache im Lebenslauf gut ausgesehen haben, jedoch wird Ihnen der weitere Weg der Bewerbung verwehrt bleiben.
Ähnlich sieht es bei Softwareskills aus. Die Bedienbarkeit eines Bildbearbeitungsprogramms in den rudimentärsten Dingen, macht aus Ihnen keinen Grafiker und das Verwenden eines Webseitenbaukastensystems, keinen Programmierer.
Bedenken Sie bitte immer, sollten Sie etwas nicht beherrschen und dieses Kriterium ist elementar wichtig für die Machbarkeit der Tätigkeiten der Vakanz, so wird die Demaskierung der Lüge, spätestens bei Antritt des Jobs stattfinden.
Freizeitaktivitäten in der Vita
Die angegebenen Hobbies werden nur selten ausschlaggebend für die Besetzung sein. Allerdings können Sie sehr schnell kontra-produktiv wirken.
Sie sind in Ihrer freien Zeit gerne in den Bergen und Freeclimbing zählt zu Ihren Aktivitäten? Überlegen Sie gut, ob dies förderlich ist, da das Risiko und Verletzungsgefahr groß sind. Sie sind Extremsportler und betreiben gefährliche Hobbies? Neben der Kategorisierung, dass Sie häufiger verletzt sein könnten, kann auch abgeleitet werden, dass Sie das Risiko lieben und es gerne eingehen. Diese Angabe bei der Bewerbung für eine seriöse Tätigkeit, kann zum Stolperstein werden.
Scheuen Sie sich jedoch nicht, Angaben über Ihre Freizeit zu machen, überlegen Sie nur gut, ob der causale Zusammenhang Ihnen negativ ausgelegt werden könnte.
Lesen Sie in weiteren Beiträgen über generelle Fehler im Bewerbungsprozess:
Bewerbungstipps: Generelle Fehlerquellen Teil I
Bewerbungstipps: Generelle Fehlerquellen Teil II
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